„Wissensschmiede“
Fortbildungen aus dem slw

Unser Gehirn benötigt ständige Aktivierung und Beanspruchung, um optimal zu funktionieren. Zusammen mit dem peripheren Nervensystem bildet es eine funktionelle Einheit. Eine der Aufgaben des Nervensystems ist es, alle Muskeln so anzusteuern, dass die jeweiligen Ziele der Person erreicht werden. Beweglichkeit ist dabei ein wichtiger Aspekt: größere Beweglichkeit bietet mehr Auswahlmöglichkeiten, selektive Bewegung verbessert die Repräsentation des Körpers im Gehirn., bewegliche Nerven im Körper garantieren einen verlässlichen Impulstransport. Ein beweglicher Körper ermöglicht es also dem Kind, seine Umgebung zu untersuchen, zu erfassen und zu verstehen, dadurch wird auch die Hirnentwicklung unterstützt. Wichtigstes Ziel ist, das Kind in seinen Möglichkeiten zu unterstützen, die altersentsprechenden Entwicklungsschritte / Milestones so gut wie möglich zu erreichen, und den Eltern bei allen Fragen ausreichend zur Seite zu stehen.

Diese Fortbildung bietet eine Einführung in neurodynamische Tests und beleuchtet aktuelle Fragestellungen im Umgang mit neurologischen Erkrankungen bei Kindern. Es werden verschiedene neurodynamische Tests und deren Entlastungspositionen vorgestellt sowie die Interpretation typischer Bewegungs- und Verhaltensmuster von Kindern, z.B. spastischer Bewegungssynergien, Klonus, aggressives Verhalten, im Kontext mit neuralen Stresssituationen diskutiert. Praxisbeispiele aus dem Alltag des Elisabethinum zeigen, wie Mobilisationen im Alltag und in Spielsituationen angewendet werden können. 

Wir lernen unterschiedliche Modelle der Erstkommunion- und Firmvorbereitung kennen, erproben einfache Rituale gemeinsam und bekommen einen theoretischen Input zu Gestaltungsmöglichkeiten mit Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen und persönlichen Herausforderungen.

Die Diagnose eines Entwicklungsdefizits bei einem Kind bringt für Familien eine tiefgreifende Veränderung mit sich: Eltern, Großeltern, Geschwister und das soziale Umfeld müssen sich an die neue Realität anpassen. Besonders Geschwister nehmen eine besondere Rolle ein und haben oft ambivalente Erwartungen und Sichtweisen auf das elterliche Verhalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage nach der passenden Therapie: Wie viel ist sinnvoll, zu welchem Zeitpunkt, und welche Therapieform ist am hilfreichsten?